Power Posing

Deine Körpersprache beeinflusst wer Du bist.

Unsere Körpersprache gibt Aufschluss darüber wie wir uns fühlen und kreiert darüber hinaus ein Bild bei unseren Mitmenschen, wie wir sind. Wir selbst beobachten oft Menschen und deren Haltung oder Gestik und schließen daraus, wie diese Person sei.  Eine Studie von Alex Todorov von der Universität Princeton zeigte, dass die Urteile, die Menschen in einer Sekunde über das Gesicht eines Politikers fällen, zu 70 Prozent damit übereinstimmen, wer von ihnen in den US-Senat gewählt wird oder auch, wer sich bei der Wahl um ein Gouverneursamt durchsetzen kann. Das bedeutet unsere Körperhaltung spricht für uns. Unsere Haltung führt aber auch dazu wie wir uns fühlen.

Können wir nun unsere Haltung dahingehend trainieren, dass sie unsere Emotionen beeinflusst und daraus resultierend wer wir sind?

Es gibt nonverbales Verhalten, das wir quasi von Beginn an in uns tragen, anwenden und verstehen. Zum Beispiel die Siegerpose, die wir oft bei Sportlern sehen, wenn sie einen Wettkampf gewonnen haben. Die Wissenschaftlerin Jessica Tracy hat herausgefunden, dass dieser Reflex, des in die Luft Springens und die Arme gen Himmel strecken, sowohl von Menschen gemacht wird, die seit ihrer Geburt sehend sind, als auch von jenen, die blind geboren wurden. Es handelt sich also um einen intuitiven Vorgang, der symbolisiert, dass wir uns gut und machtvoll fühlen.

Du bist, wie Du stehst

Embodimentforschung analysiert die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche: Eine Veränderung unserer Körperhaltung, verändert innere Körperprozesse und damit auch die Bereitschaft eine andere Einstellung zu entwickeln. Das bedeutet, dass das Einnehmen einer Pose, die Macht und Siegeswillen bekundet, dazu führt, dass wir uns auch so fühlen und zu einer starken und selbstsicheren Person werden können.

Wunderbar, also nicht nur das Bewusstsein beeinflusst unseren Körper, sondern auch unser Körper das Bewusstsein. Bewiesen wurde das bereits damit, dass wir nicht nur lächeln, wenn wir glücklich sind, sondern auch tatsächlich glücklicher werden, wenn wir künstlich lächeln. Es geht hier also nicht um ein vages Gefühl, sondern tatsächlich um: Hormone. Und dabei vor allem um zwei: Testosteron, das wichtig für das Machtgefühl ist und Cortisol, das für das Stresslevel verantwortlich ist.

Mach Dich stärker

Der sehr inspirierende Ted-Talk von Dr. Amy Cuddy – US-amerikanische Sozialpsychologin von der Harvard Business School gibt Aufschluss über die Verbindung von Körper und Geist. Sie erläutert, wie das Einnehmen von „Power-Posen“ unser Selbstbewusstsein steigern kann. In einer Studie mit 26 weiblichen und 16 männlichen Versuchsteilnehmer konnte Cuddy im Jahr 2010 das Wechselspiel von Körpersprache, Gefühlen und Hormonen nachweisen und darauf basierend wirkungsvolle Techniken entwickeln. Dabei sollten die Probanden je eine Minute lang entweder „Low-Power-Posen“ (Kauerhaltung, Arme verschränkt, Beine über einander geschlagen, Schultern nach vorne etc.) einnehmen, die ein „sich kleiner machen“ symbolisieren und von geringem Selbstbewusstsein zeugen. Oder „High-Power-Posen“ (Y-Stellung, Arme nach oben streckend, Brust raus, das Kinn gehoben etc.), die ein „sich größer machen“ symbolisieren und für Stärke, Erfolg und Selbstbewusstsein stehen.

Jeweils davor und danach wurden von den Probanden Speichelproben genommen und die Testosteron- und Cortisolwerte untersucht. Dies beiden Werte geben bei Tieren, als auch bei Menschen Aufschluss über deren soziale Stellung in einer Gruppe. Ist der Testosteronwert hoch und der Cortisolwert niedrig, zeugt dies von einem hohen sozialen Status, umgekehrt von Niedrigem. In der Untersuchung wiesen Personen in den „High-Power-Posen“ hohe Testosteronwerte und niedrigere Cortisolwerte auf. Sie fühlten sich kraftvoll und risikobereiter. Umgekehrt zur Gruppe mit den „Low-Power-Posern“, die sich unsicher fühlten, basierend auf einem niedrigen Testosteronwert und gestiegenen Cortisolwerten.

Damit beweist sie, dass unsere Körpersprache tatsächlich auch beeinflusst wer wir sind, wie wir uns fühlen und wie handlungsfähig wir sind.

 

Fazit

Wer bewusst für kurze Zeit seine Körperhaltung auf „High-Power“ stellt, kann seine Emotionen und seinen Hormonhaushalt beeinflussen. Diese Erkenntnis lässt sich wunderbar ins tägliche Leben integrieren. Egal ob Ihr vor einem wichtigen Gespräch, einer Präsentation oder einem Auftritt steht, nehmt für ein paar Minuten eine kraftvolle Pose ein und trimmt Euch auf Erfolg. Dieses Wissen kann Euch in Zukunft in vielen Lebenslagen helfen, mehr Selbstbewusstsein, innere Kraft und Stärke zu entwickeln. Achtet darauf „Low-Power-Posing“ zu vermeiden, sie rauben Euch Energie und Kraft. Versucht auf dem Rücken zu schlafen, nicht in der Embryostellung, das signalisiert Eurem Körper nicht nur mehr Power, sondern verhindert auch Faltenbildung im Gesicht! Beobachte Dich untertags, wie Deine Körperhaltung ist und was Du optimieren kannst. Wie hältst Du Dein Handy? Wie sitzt Du im Auto? Wie putzt Du Dir die Zähne?

Not only fake it until you make it, fake it until you become it

Laut Amy Cuddy, kann das aktive Verändern der Körperhaltung über einen längeren Zeitraum dazu führen, dass wir spürbar selbstbewusster werden. Also handelt selbstbewusst, bis Ihr Euch selbstbewusst fühlt, auch wenn es sich manchmal anfühlt, als wärt Ihr es nicht wert. Es ist normal, dass uns unsere Gefühle zeitweise überwältigen. Der Schlüssel ist, dies zu erkennen und auf seine eigene Art damit um zu gehen und wieder auf Spur zu bringen.

TIPP:

Wenn Du auf der Matte stehst im Baum oder der Berg-Position, achte darauf Deine Arme und Deine Brust zu öffnen und Dein Kinn zu heben. Spüre die Kraft, die über Deine Wurzeln bis in Dein Kronen-Chakra strömt, Dich stärkt und erdet.

Schenke Dir ein Lächeln und genieße es zu sein. Namaste.

Love,

Martina

Our bodies change our minds and our minds can change our behavior, and our behavior can change our outcomes (Amy Cuddy).