Anwesend sein

Sei anwesend in Deinem Leben & kick-ass den Autopiloten.

Bereits in der Schule werden wir zu Beginn der Stunde gefragt, ob wir denn „anwesend“ seien. Natürlich war ich anwesend doch bereits nach wenigen Momenten waren meine Gedanken schon wieder ganz weit weg. Auch heute noch ertappe ich mich, zwar im ersten Moment gedanklich in der vorherrschenden Situation zu sein, doch irgendwann schweifen die Gedanken ab. Warum ist das so?

Wir leben im Zeitalter der Ablenkung. Das paradoxe ist, dass unsere Zukunft von unserer Fähigkeit abhängt im Hier und Jetzt zu sein. Das Leben entfaltet sich in der Gegenwart und doch lassen wir Zeit ungenützt vorüberziehen. Wenn wir arbeiten denken wir an die Freizeit und in der Freizeit denken wir über Dinge nach, die wir noch zu erledigen haben. Wir beschäftigen uns mit aufdringlichen Themen aus der Vergangenheit und sorgen uns über die Zukunft. Wir schätzen die Gegenwart nicht, weil unser Affengehirn, wie es die Buddhisten nennen, von einem Gedanken zum nächsten schwingt, wie Affen von Baum zu Baum.

Mehr im Moment leben

Im Moment zu leben, bedeutet achtsam zu sein. Achtsamkeit ist ein aktiver, offener, intentionaler Zustand, der die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart richtet. Achtsam zu sein bedeutet weder Gedanken zu verdrängen, noch sie aufzugreifen, sondern sie zu erfahren.

Achtsamkeit reduziert Stress, stärkt das Immunsystem, fördert die Konzentration und maximiert das Wohlbefinden. Achtsame Menschen sind glücklicher, gelassener und resistenter, sie führen harmonischere Beziehungen, sind weniger impulsiv als auch reaktiv und haben ein höheres Selbstwertgefühl. All diese Dinge sind bereits bekannt, doch wie gelingt es einem sich von Ablenkungsfaktoren zu entkoppeln und im Hier und Jetzt zu erwachen?

Hier kommt die Erwartung von Belohnung ins Spiel. Wenn wir in der Gegenwart sind, setzt die Erwartung von Belohnung eine zukunftsorientierte Denkweise in Bewegung. Die einzige Lösung dafür ist sich von dem zu lösen was man will und den Fokus auf die Gegenwart zu legen.

 

Ideen um mehr Achtsamkeit in Dein Leben zu bringen

Erlebe bewusst

In unserer täglichen Routine fällt uns kaum auf, was wir tun, warum wir es tun und wozu es führt. Wir öffnen die Tür ohne darüber nachzudenken, wo sie hinführt, wir benutzen unser Handy ohne dankbar für die Hände zu sein, die uns dies ermöglichen. Doch diese Berührungspunkte müssen nicht physisch sein. Wenn wir gutes Essen riechen, dann können wir einen Moment innehalten und uns an einen schönen Abend mit Freunden oder Familie erinnern und dankbar für diese Menschen sein. Das selbe können wir tun, wenn wir negative Gedanken haben. Nehmt Euch einen Moment und begutachtet diesen Gedanken, bewertet ihn als nicht hilfreich und lasst die Negativität ziehen. Es geht darum in unserer täglichen Routine, Achtsamkeit und Dankbarkeit zu üben.

Mach Dir Deine Routine bewusstZwei Hände, die sich liebevoll berühren und ein Herz bilden.

Unser Körper und unser Geist funktionieren nicht synchron. Anstatt sich bei gewissen Tätigkeiten nur zu wünschen, dass sie vorbei sind oder einfach schon an die nächste Tätigkeit zu denken, kultiviere Zufriedenheit in dem was Du tust. Das kann jegliche Routinetätigkeit sein, wie das Geschirr abzuwaschen, die Zähne zu putzen, mit dem Auto zu fahren, Deine Bürotätigkeiten etc. Versuche die Tätigkeit zu fühlen und aktiv wahrzunehmen, welche Muskeln betätigst Du, was fühlst Du dabei, was ist der effektivste Weg diese Dinge zu erledigen? Wenn Körper und Geist im Team arbeiten, dann werden die Resultate besser sein.

Wenn wir unseren Liebsten umarmen, machen wir das auch bewusst und fühlen unsere Haut auf seiner, fühlen seinen Atem auf unserer Haut, die Berührung seiner Arme… Dieses Gefühl ist wunderbar.

Beobachte bewusst

Diese Übung verbindet uns mit unserer Umgebung und fördert Dankbarkeit für das was uns umgibt. Fokussiere Deine Aufmerksamkeit für 1-2 Minuten auf einen Gegenstand in Deiner Umgebung, das kann eine Blume sein, der Mond, ein schönes Möbelstück oder der Himmel. Mach nichts weiter als den Gegenstand anzusehen, all seine Aspekte zu analysieren und Dich mit seiner Energie zu verbinden.

Höre bewusst zu

Wann hast Du das letzte Mal achtsam zugehört? Wenn wir etwas hören, dann fühlen wir auch. Meist sabotieren Gedanken aus der Vergangenheit unsere Gefühle. So hören wir zum Beispiel ein Lied und erinnern uns an den Trennungsschmerz, den wir damals fühlten. Achtsam zuhören bedeutet zuhören ohne eine vorgefasste Meinung über etwas zu haben. Höre Dir ein Lied an, das Du noch nie gehört hast. Ohne Wert auf den Titel, den Interpreten oder das Genre zu legen. Konzentriere Dich auf den Rhythmus, die Tonart, den Text und analysiere das Lied ohne Vorurteile, wie es wirklich ist. Wenn Du das nächste Mal mit jemandem sprichst, höre zu, analysiere den Klang der Stimme, die Betonung verschiedener Worte und die Geschwindigkeit, in der jemand spricht.

Atme bewusst

Überall lesen wir über die positiven Eigenschaften von Meditation und der Konzentration auf unseren Atem. Die Atmung ist das natürlichste der Welt und sie läuft komplett automatisch ab, wir brauchen dem Atem keine Aufmerksamkeit widmen, dass er funktioniert. Und doch ist die Konzentration auf die Atmung so kraftvoll. Fange klein an! Setze oder lege Dich hin und konzentriere Dich für 1 Minute auf deine Atmung. Atme durch die Nase ein und zähle dabei bis 4, atme aus und zähle dabei bis 8. Spüre wie der Atem in und aus deinem Körper fließt. Widme Deine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Prozess der Atmung. Wenn Gedanken aufkommen lasse diese liebevoll weiterziehen, wie Wolken, die über den Himmel ziehen. Wenn Du denkst, Du kannst nicht meditieren, dann darf ich Dir jetzt sagen, Du machst es schon. Erhöhe die Dauer von Tag zu Tag, wie es sich für Dich richtig anfühlt.

Danke bewusst

Notiere 5 Dinge, denen Du normalerweise keine Aufmerksamkeit schenken würdest und sei dankbar dafür. Sinn dieser Übung ist es, Dingen die in unserem täglichen Leben untergehen, die wir nicht wahrnehmen, die aber Großes zu unserer Existenz oder unserem Wohlbefinden beitragen, unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Ob das nun der Strom aus der Steckdose ist, die Kaffeemaschine, der Postmann, der die Post bringt, deine Kleidung, die Dich warm hält oder Deine Nase, die Dich riechen lässt. Hast Du Dich jemals gefragt, wo das alles herkommt und es bewusst wertgeschätzt?

Fazit

Achtsamkeit zu üben, hilft uns mit negativen Gedanken, Sorgen und Stress umzugehen. Es ist normal, dass wir ab und an, an die Vergangenheit oder die Zukunft denken, wenn unser Leben jedoch von diesen Gedanken diktiert wird, dann werden wir zu Sklaven unseres Verstandes. Wenn Ihr Euch regelmäßig daran erinnert, inne zu halten und mehr Achtsamkeit in Euren Tag zu bringen, werdet Ihr sehr schnell erkennen, wie sich Eurer Leben positiv verändert. Eure Konzentration wird steigen, Ihr werdet positiver und Ihr bekommt einen Blick für das Schöne um Euch. Anstatt auf Autopilot durchs Leben zu gehen, getrieben von limitierenden Gedanken und Stress, kultiviert Ihr so mehr Klarheit und Wertschätzung für Euch selbst und Eure Umgebung.

Nehmt Euch nicht alles auf einmal vor, sondern seid geduldig mit Euch und gebt Euch Zeit. Ich freue mich, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt!

Schenke Dir ein Lächeln und geniesse es zu sein. Namaste.

Love,

Martina

In today’s rush, we all think too much — seek too much — want too much — and forget about the joy of just being (Eckhart Tolle).